Europeans 2024 on Lake Silvaplana 26.8. - 31.8.2024

 

 

Die Europameisterschaft der Contenderklasse 2024 in Silvaplana, Schweiz, war ein grosses Ereignis, das vom 26. bis zum 31. August 2024 stattfand. Die Veranstaltung zog viele Segler an, die sich in einem der schönsten Segelreviere Europas miteinander messen konnten. Organisiert vom Segelclub St. Moritz vertreten durch Andreas Kohler und geleitet von Wettfahrtleiter Jarmo Wieland, bot die Meisterschaft nicht nur sportliche Herausforderungen, sondern auch eine gute Organisation und Gastfreundschaft.

 

Anreise und Vermessung

Der Montag, 26. August, stand ganz im Zeichen der Vorbereitung. Alle teilnehmenden Boote mussten die Vermessungskontrollen durchlaufen, um sicherzustellen, dass sie den Klassenregeln entsprachen. Die Vermessung wurde professionell von Manfred Kiekbusch und seiner Frau Angela durchgeführt, die von einer Gruppe engagierter Contender-Segler unterstützt wurden. Ohne die tatkräftige Hilfe dieser Freiwilligen wäre die Vermessung in dem vorgesehenen Zeitrahmen kaum durchführbar gewesen. Die Segler konnten sich für Vermessungszeiten einschreiben um die Wartezeiten und den gesamten Ablauf zu optimieren. Die Boote wurden an verschiedenen Vermessungsstationen überprüft, wobei zunächst das Leergewicht des Rumpfes festgestellt wurde. Danach folgten Kontrollen der Mastmessmarken sowie des Gesamt- und Topgewichtes. Ruder und Schwert wurden ebenfalls auf Einhaltung der Gewichte und Form überprüft.

 

Begrüssung und erste Regatten

Am Dienstag, dem 27. August, wurden die Teilnehmer offiziell vom Segelclub St. Moritz begrüsst. Andreas Kohler, der den Club repräsentierte, hiess alle Segler, Helfer und die Jury willkommen. Auch der Wettfahrtleiter Jarmo Wieland richtete einige Worte an die Teilnehmer und erläuterte den Ablauf der kommenden Wettfahrten sowie die Besonderheiten des Segelreviers in Silvaplana, insbesondere den Maloja-Wind. Dieser thermische Wind setzt bei schönem Wetter gegen 13:00 Uhr ein und sorgt für verlässliche Segelbedingungen.

 

Noch am selben Tag wurden die ersten beiden Regatten gesegelt. Dabei hatten die Segler Gelegenheit, sich mit den spezifischen Eigenheiten des Maloja-Windes vertraut zu machen. Besonders am Luvfass, wo der Wind durch die Nähe zum Land abgelenkt wurde, waren taktisches Geschick und Erfahrung gefragt. Nach den Regatten konnten die Teilnehmer bei einem kühlen Bier wieder Kräfte sammeln und den Flüssigkeitshaushalt ausgleichen.

 

Intensive Wettfahrten und körperliche Herausforderungen

Am Mittwoch, 28. August entschied die Wettfahrtleitung aufgrund der Wettervorhersage, die für Samstag schlechtes Wetter ankündigte, das Programm zu straffen. Diese drei Läufe forderten den Seglern einiges ab. Die Kombination aus anspruchsvollen Windverhältnissen und der dünnen Luft in 1800 Metern Höhe machte die Wettfahrten zu einer körperlichen und mentalen Herausforderung. Der letzte Lauf des Tages wurde verkürzt, was den Seglern entgegenkam und dafür sorgte, dass der Tag erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Am Abend trafen sich die Teilnehmer zu einem gemeinsamen Essen im Retsaurant Mullets, wo sie bei Rösti und geselliger Atmosphäre den Tag Revue passieren liessen.

 

Fortsetzung der Regatten und finale Entscheidungen 

Am Donnerstag, 29. August, wurden erneut drei Regatten gesegelt. Die Starts erfolgten planmässig um 13:00 Uhr, und der Maloja-Wind zeigte sich genauso zuverlässig wie an den Vortagen. Die Wettfahrten boten spannende Duelle und zeigten, wie eng die Konkurrenz in dieser Klasse war. Mit grosser Spannung verfolgten die Segler die Ranglisten, die nach den jeweils abgeschlossenen Protestverhandlungen aktualisiert wurden.

 

Der Freitag, 30. August, war bereits der vorletzte Tag der Meisterschaft, und acht der zehn geplanten Regatten waren bereits absolviert. Aufgrund einer unglücklichen Terminüberschneidung mit der Schweizer Meisterschaft der Windsurfer einigte man sich darauf, die Starts zu koordinieren, sodass beide Wettbewerbe störungsfrei durchgeführt werden konnten. Es wurde vereinbart, dass die Contender-Segler ab 14:00 Uhr den See räumen würden, um den Windsurfern Platz zu machen. Dank der Zuverlässigkeit des Maloja-Windes konnte die neunte Regatta bereits um 12:30 Uhr gestartet und verkürzt durchgeführt werden. Der Start zur zehnten und letzten Regatta folgte unmittelbar danach, sodass auch dieser Lauf erfolgreich abgeschlossen werden konnte.

 

Championship Dinner und Preisverleihung

Nach Abschluss der sportlichen Wettbewerbe stand am Freitagabend das Championship Dinner auf dem Programm. Die Segler wurden mit einem Bus abgeholt und zur Standseilbahn gefahren, die sie zum Muottas Muragl brachte. Oben angekommen, konnten die Teilnehmer eine atemberaubende Aussicht auf die umliegenden Berge und den Silvaplanersee geniessen. Das Abendessen bestand aus Salat und Capuns, eine regionale Spezialität, und wurde von allen als gelungener Abschluss eines anstrengenden Segeltages geschätzt. Zum Dessert gab es Eis nach Wahl.

 

Im Anschluss fand die feierliche Preisverleihung statt. Zunächst wurden alle Helfer namentlich erwähnt und mit grossem Applaus sowie einem Gabenkorb als Dankeschön verdankt. Die Preise für die besten Segler wurden von Jaqueline Ruefenacht und Jan Kees entworfen und hergestellt. Besonderen Wert legten sie auf die Gravur der Segelnummern der Gewinner, die den Preisen eine persönliche Note verlieh und dafür extra anreisten.

 

In der Gesamtwertung (Overall) gewann Jesper Armbrust (DEN) den ersten Platz, gefolgt von Christoph Homeier (GER) auf dem zweiten und Antonio Lambertini (ITA) auf dem dritten Platz. In der Kategorie Master siegte Antonio Lambertini (ITA), während bei den Grandmaster Jörg Gosche (GER) den ersten Platz belegte. Martin Rieck wurde Zweiter und durfte die Geschenkplatte entgegen nehmen. In der Damenwertung gewann Olga Henneberg (DEN), die neben einem Erinnerungspreis auch den Wanderpreis als beste Frau erhielt. Als besonderer „Überlebenspreis“ wurde eine von Jaqueline gesponserte und hergestellte Rudertasche an Reinhart Opitz überreicht.

 

Abschied und Dank

Zum Abschluss der Europameisterschaft 2024 unterschrieben alle anwesenden Segler einen Erinnerungspreis für den Segelclub St. Moritz als Dankeschön für die gute Organisation und Durchführung der Veranstaltung. Gegen 22:30 Uhr fuhr die gesamte Gruppe mit der Bahn wieder ins Tal, wo sie sich voneinander verabschiedeten.

 

Die Europameisterschaft der Contenderklasse 2024 wird sicherlich als eine der gelungensten Veranstaltungen in Erinnerung bleiben, geprägt von sportlicher Fairness, anspruchsvollen Bedingungen und einer grossartigen Gemeinschaft. Ein herzliches Dankeschön gilt allen, die durch ihren Einsatz und ihre Unterstützung zu diesem Anlass beigetragen haben.

 

Erich Ott   SUI 91

 

  

Fotos hier


Fotos vom Zielschiff hier

 

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